Wer Gutes tut, hat es nicht nötig, schlecht über andere zu reden

Als Fachverband Wasserbett e. V. ist eine unserer Aufgaben, die Öffentlichkeit sachlich und fachlich korrekt über das Produkt Wasserbett zu informieren und falschen Aussagen in Netz oder Print durch Aufklärung entgegenzuwirken.

Dies ist uns in jüngster Vergangenheit überzeugend bei einem Artikel der dpa (Deutsche Presse-Agentur) gelungen, der völlig ungeprüft haltlose Vorurteile als Tatsachenbehauptung in die Welt schickte. Nach Intervention durch uns fand eine sofortige Korrektur und Löschung des vorherigen Beitrages statt (online) sowie die Zusage, in der nächsten Printausgabe auf die Korrektur ausdrücklich hinzuweisen.

 

Das war sicher das populärste – aber bei weitem nicht einzige – Beispiel unserer Öffentlichkeitsarbeit für sachlich und fachlich korrekte Information über Wasserbetten. Hin und wieder ergeben sich allerdings Situationen, in denen ein Eingreifen deutlich mehr erfordern würde als investierte Zeit. Nämlich dann, wenn in einem Fachbuch weder sachlich noch fachlich korrekt über Wasserbetten berichtet wird. Selbstredend so weichgespült in den Formulierungen, dass die vom Autor gewünschte Schlussfolgerung in der Regel auch gezogen wird, aber als Beweis in einem Rechtsstreit kaum gelten kann. Dort zählen reine Fakten und der Autor ist sich dessen sehr wohl bewusst. Nicht umsonst verwendet er mit Vorliebe den Konjunktiv und vermeidet den Indikativ wie der Teufel das Weihwasser. Dieses Prinzip mag sich in einer rechtsfreien Zone befinden, moralisch befindet es sich eher in einer der unteren Schubläden und offenbart mehr von der Geisteshaltung dessen – der das Prinzip benutzt – als diesem womöglich klar ist.

 

Das Buch von Liebscher und Bracht „Deutschland hat Rücken“ sowie das Buch von Jürgen Körner „Kraftquelle Schlaf“ haben wir deshalb mit gemischten Gefühlen gelesen.

 

Liebscher und Bracht schreiben: „Wir sagen immer: Die beste Unterlage bietet ein Wasserbett – aber gefroren. Was scherzhaft klingt, ist sehr ernst gemeint. Denn wie wäre ein gefrorenes Wasserbett? Knallhart natürlich. Und das ist unserer festen Überzeugung nach das Beste, was Sie tun können.“

Diese Aussage ist so absurd, dass man schon darüber schmunzeln kann. Legen wir uns doch alle auf unseren guten alten Fußboden. Knallhart. Gesund. Wer braucht schön Körperanpassung? Matratzen? Welche auch immer – alles Humbug. Aber gut, es ist – nach der festen Überzeugung von Liebscher und Bracht! – eben richtig. Überzeugungen zu ändern erfordert Bereitschaft zum Gespräch, und das hat es leider nicht gegeben.

 

Jürgen Körner schreibt: „… habe ich mich nach sorgfältiger Abwägung aller Vor- und Nachteile entschlossen, keine Wasserbetten oder so genannten Wasserkernmatratzen zu empfehlen.“ Er begründet diese Einstellung vorwiegend mit Zitaten der Stiftung Warentest, die sehr weit in der Vergangenheit liegen müssen. Denn über eine Kooperation mit der DGM (Deutsche Gütegemeinschaft Möbel) hat der Fachverband Wasserbett e. V. bereits 2009 eine Mitwirkung an der neu aufgelegten Publikation „Möbel kaufen – Qualität erkennen“ der Stiftung Warentest erreicht und die redaktionellen Beschreibungen von Wasserbetten modifiziert. Da war Herr Körner offenbar nicht auf dem aktuellsten Stand. Wollte er vielleicht auch nicht, denn seine Meinung steht offensichtlich in Fels gemeißelt da: „Es gab in den letzten 26 Jahren keinen Grund, Wasserbetten in unser Bettensortiment aufzunehmen.“ Und auch hier fehlte ein Gespräch mit uns.

 

Nicht, dass wir zu allem und jedem gefragt werden wollen, aber wundern tut es uns schon. Warum fühlen sich Liebscher und Bracht sowie Herr Körner bemüßigt, schlecht über ein Produkt zu reden, über das sie sich weder umfassend informiert, noch ein Gespräch mit uns gesucht oder gar eigene Erfahrungen gemacht haben? Warum dieser ausgestreckte Zeigefinger auf ein Produkt, auf dem gerade einmal rund 5 Prozent der Bevölkerung schlafen? Ist es die Angst vor der Begeisterung dieser 5 Prozent? Die vielleicht ansteckend ist und die Zahl nach oben treiben könnte? Ist es die Überlegung, wenn man andere schlecht macht, selbst in einem viel helleren Lichte zu stehen? Ist es vielleicht sogar die Notwendigkeit, weil man ohne eben nicht so stark leuchtet?

                                                                                                          

Wir wissen es nicht. Was wir aber wissen, ist: Wer Gutes tut (und anbietet), hat es nicht nötig, schlecht über andere zu reden. Deswegen können Sie uns bis in die tiefsten Winkel durchleuchten – nie werden Sie finden, dass wir schlecht über Boxspringbetten oder Latexmatratzen oder Federkern oder Luftbetten und was sonst noch alles am Markt ist, reden oder schreiben. Warum auch? Wir sind nicht so arrogant, dass wir behaupten, JEDER Mensch würde NUR auf einem Wasserbett den perfekten Schlaf finden. Es könnten aber weitaus mehr sein, wenn nicht immer wieder persönliche Meinungen von Autoren und Co. als Tatsachen in die Welt posaunt würden und unsichere Menschen damit beeinflussen.

 

Aber SIE gehören doch sicher nicht dazu, oder?

 

         

 

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