Entstehungsgeschichte
Bereits vor 3000 Jahren hatten die Perser – in Sachen Schlafkultur damals wesentlich weiter als die Europäer – mit Pech verklebte und mit Wasser gefüllte Ziegenhäute in ihren Schlafgemächern, die sie tagsüber in der Sonne aufwärmten.
Seit 1851 werden Wasserbetten bei der Krankenpflege verwendet. William Hooper erdachte eine „Invaliden-Wassermatratze“, die Sir James Paget als eine „neue Erfindung zur Hilfeleistung bei der Ausübung der Medizin und Chirurgie“ beschrieb. Zwar nutzte Hoopers Bett die Vorteile des Schwebens noch nicht voll aus. Dennoch gilt er als einer der Ersten, die auf das Verdrängungsprinzip des Archimedes zurückgriffen, um bettlägerige Patienten in den Zustand der annähernden Gewichtslosigkeit zu versetzen.
1873 übergab Neil Arnott seine Wasserbettkonstruktion an Paget. Obwohl es sich bei Arnotts Bett um eine echte Schwebematratze handelte, blieb ihr der Erfolg versagt. Es fehlten damals noch die erforderlichen haltbaren Materialien.
1885 tauchte erstmals die Wasserwiege als Serienprodukt auf – bei unseren britischen Nachbarn im Harolds Mail-Order-Katalog.
1932 entwickelte C.A. Ewald ein „Wasserbett zur Verhütung von Dekubitus“ (Wundliegen). Es bestand aus einem Flüssigkeitstank, der mit einer losen, dünnen, undurchlässigen Membran abgedeckt war. Die moderne Medizin akzeptierte die therapeutischen Vorteile der schwebenden Schlafsysteme allerdings erst in den späten 60-er-Jahren. Entscheidender Wegbereiter war W. Russel Grant, der in einen historischen Abriss Berichte über den Einsatz verschiedener Schwebematratzen bei der Behandlung von Dekubitus zusammenfasste.
Ende der 60-er-Jahre suchten Design-Studenten in San Francisco nach geeigneten Verbesserungen für das Sitzen und Liegen. Sie nahmen sich den berühmten, mit Styroporkügelchen gefüllten Sitzsack vor und überlegten. Dann nahmen sie neuartige Kunststofffolien und füllten sie einfach mit Wasser. Die Schwerkraft verwandelte die Sitzidee in eine Liege … Damit begann 1968 in Kalifornien ein neues Zeitalter des Liegens.
Im großen „Brockhaus“ taucht das Wasserbett erstmals in der Ausgabe von 1974 auf. Hier stand: Wasserbett, eine Vorrichtung zum Lagern des Kranken in einer Wanne mit warmen Wasser (35-36°C), meist auf einem großem Wasserkissen. Anwendung besonders bei Durchliegegeschwüren, auch als Dauerbad. Neuerdings gibt es Wasserbetten auch als Liegemöbel für den Wohnbedarf.
Wasserkissen, ein wassergefülltes, breites Gummikissen, mit Bettlaken bedeckt, auf dem der Kranke ruht, bes. um Aufliegen zu vermeiden.
Heute gibt es eine Vielzahl medizinischer Gründe, die Vorteile von Wasserbetten zur Behandlung und Verhütung von Leiden und Krankheiten zu nutzen. Medizinische und wissenschaftliche Erkenntnisse haben immer wieder gezeigt: Das hydraulische Prinzip der Wassermatratze sorgt für anatomisch und orthopädisch richtiges Liegen. Gesunde registrieren, dass sie schneller einschlafen, intensiver schlafen und innerhalb kürzester Zeit erholter aufwachen. Und Menschen mit Rückenleiden können erleben, wie schnell man sich davon befreien kann.
Wasserbetten werden auch in der Orthopädie erfolgreich eingesetzt: beispielsweise bei Kreuzschmerzen in Folge von Bandscheibenverschleiß der Hals-, Brust-, oder Lendenwirbelsäule, bei Kreuzschmerzen auf Grund von Verschleißerscheinungen der Kreuzdarmgelenke, bei Fehlstatik der Wirbelsäule (Skoliose, Kyphose, Flachrücken usw.) sowie auf Grund muskulärer Verspannungen in der Schwangerschaft und im Wochenbett.
Das Wasserbett passt sich dem menschlichen Körper an und nicht umgekehrt. Die Temperatur des Wasserbettes wärmt und entspannt den Körper. Das Körpergewicht wird absolut gleichmäßig verteilt, sogar bis in den Nacken. Der Schlaf ist nahezu drucklos, das Blut kann besser zirkulieren. Das sonst übliche Drehen und Wenden während der Nacht wird dadurch erheblich vermindert.
Der Schlaf gehört zu den wichtigsten Dingen im Leben
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