Erstaunlich: Schimmelkäse enthält viel Eiweiß, gesunde Fette und ist nachweisbar gut für unsere Gesundheit. Wenig erstaunlich: Andere Lebensmittel mit Schimmel sind einfach nur eklig. Noch weniger erstaunlich: Schimmel in der Wohnung macht krank. Ob in Zimmerecken, an Möbeln oder sogar im Bett:
Gehen Sie dem Problem auf den Grund und rotten Sie ihn aus.
Wenn Schimmel in der Wohnung auftaucht, erregen sich die Gemüter schnell.
„Sie haben nicht richtig gelüftet“, tobt der Vermieter.
„Die Wohnung ist schlecht isoliert“, schimpft der Mieter dagegen.
Recht haben können beide Parteien, und es nützt nichts, sich gegenseitig zu beschimpfen. Beide müssen sich fragen: Habe ich alles richtig gemacht?
Schimmel kann entstehen, wenn:
- Altbauten keine gute Wärmedämmung, aber neue dichte Fenster haben
- Neubauten nicht richtig ausgetrocknet sind
- Wohnungen nicht richtig beheizt werden
- Wohnungen nicht richtig gelüftet werden
- Möbel zu dicht an kühlen Außenwänden stehen
- Luftfeuchtigkeit innerhalb der Wohnung zu hoch ist
Hauseigentümer tragen in der Regel aus eigenem Interesse dafür Sorge, dass ihr Haus vernünftig isoliert ist oder nach Baumaßnahmen auf eine gründliche Trocknung geachtet wurde. Warum? Schimmelbildung ist ein sehr ernstes Problem, dessen Beseitigung viel Geld kosten kann. Das will jeder vernünftige Hausbesitzer vermeiden. Gehen wir also in diesem Artikel davon aus, dass von der Seite keine Gefahr besteht und beschränken uns auf das, was Sie tun können und müssen.
Schimmel ist grundsätzlich ein Problem von zu viel Feuchtigkeit.
Wussten Sie, dass in einem durchschnittlichen Haushalt täglich mehr als 10 Liter Feuchtigkeit durch ganz banale Tätigkeiten wie Duschen, Kochen, Wäschetrocknen und/oder feuchte Kleidung anfallen? Das ist eine ganze Menge! Die Feuchtigkeit wird zwar durch ausreichend warme Luft gespeichert, kann aber an kälteren Stellen wie Außenwänden kondensieren und für feuchte Flecken sorgen.
Schimmelpilze lieben feuchte Flecken. Sie besiedeln die Bereiche und vermehren sich rasch. Die Schimmelsporen werden mit der Atemluft von Ihnen eingeatmet und können Sie richtig krank machen. Deswegen müssen Sie bitte – auch wenn es draußen bitterkalt ist – regelmäßig und richtig lüften sowie richtig heizen.
Regelmäßig und richtig lüften bedeutet:
- Morgens und abends kräftig stoßlüften. Fenster weit öffnen, am besten auch in gegenüberliegenden Räumen (Durchzug). So geht es am schnellsten. Im Winter reichen oft schon 2 Minuten, im Sommer darf es 30 Minuten oder länger sein.
- Nach dem Duschen oder Kochen sofort die entstandene Feuchtigkeit durchs geöffnete Fenster abziehen lassen.
Richtig heizen bedeutet:
- Temperaturunterschiede in den Räumen nicht zu groß halten
- Alle Räume heizen – auch wenig genutzte
- Mindesttemperatur von 19 Grad einhalten
Ihre Möbel können Sie schützen, indem Sie sie mit etwas Abstand zur Wand aufstellen – in der Regel ist dieser durch eine vorhandene Fußleiste ohnehin gewährleistet. So kann die Luft auch hinter Schrank & Co. noch gut zirkulieren.
Vergessen Sie Ihr Bett nicht – Es nimmt pro Nacht mindestens 0,5 Liter Feuchtigkeit auf.
Während des Schlafes verliert jeder Mensch Feuchtigkeit, der eine mehr als der andere. Ein halber Liter ist es mindestens. Diese Feuchtigkeit muss aus der Matratze wieder raus, und zwar täglich. Das ist bei manchen Matratzen schneller möglich (Federkern) als bei anderen (Latex). Sie sollten die Matratze vollflächig bei geöffnetem Fenster auslüften lassen. Bettzeug darauf (auch wenn es „nur“ am Fußende liegt) ist kontraproduktiv. Auch das zu rasche vollflächige Zudecken des Bettes kann dazu führen, dass die Matratze noch Restfeuchtigkeit aufweist. Die in der nächsten Nacht zunimmt. Und der darauffolgenden wieder. Und schon haben Sie unfreiwillig den Nährboden für Schimmel geschaffen – in Ihrem Bett. Igitt – wer will das schon?
Gut lachen kann der, der in einem Wasserbett schläft.
Hier ist eine mögliche Schimmelbildung quasi ausgeschlossen! Warum? Ein Wasserbett hat immer ein integriertes Wärmesystem. Entstandene Feuchtigkeit wird permanent erwärmt und an die Raumluft abgegeben. Das Schlafklima ist unabhängig von der Jahreszeit angenehm trocken. Schimmel kann sich nicht bilden.